Von Renzis Aufbruchsstimmung ist nicht viel geblieben. Die Banken brauchen mehr und mehr Geld, der Staat auch und die Binnenkonjunktur rutscht Salamischeibchenweise in den Keller. Hier dürfte es vor allem den italienischen Mittelstand treffen. Wie für mittelständige Unternehmen üblich, werden hier die meisten Jobs und Ausbildungsplätze geschaffen oder eben abgebaut.
Damit dürfte Renzi im Herbst (nach der Urlaubssaison) mit erneut steigenden Arbeitslosenzahlen und weiter zunehmender Jugendarbeitslosigkeit konfrontiert werden. Dies wiederum dürfe den Abwärtstrend verstärken und den Staat zusätzlich finanziell belasten.
Ergo wird auch der italienische Ruf nach europäischen Hilfen wohl immer lauter werden. Hier hat aber die EU ein mittelprächtiges Problem. Zum einen wird die Bereitschaft, anderen zusätzliche finanzielle Zusagen zu gewähren immer geringer- schließlich hat man selbst genug gleicher Probleme- zum anderen werden die Ikonen der deutschen Wirtschafts- und Finanzindustrie gegenwärtig von den Amerikanern sturmreif geschossen (VW, Deutsche Bank) und dies wird sicher den größten Nettozahler der EU noch deutlich treffen.
Da schränkt sich dann die Liebe zu „Bella Italia“ von selbst ein.
Mit freundlichen Grüßen
JL